Damit Sie vorwärts kommen
Ein wichtiges Maschinenelement in der Antriebstechnik sind Zahnriemen. Sie werden in vielen Bereichen
eingesetzt: in Büromaschinen, Werkzeugmaschinen,
Baumaschinen, Textilmaschinen,
Pumpen, Transportanlagen und Autos. Es gibt fast unendlich viele Möglichkeiten,
diese Antriebstechnik zu verwenden.
Die Vorteile liegen im Zahn
Zahnriemen werden nicht umsonst so vielfältig eingesetzt. Sie sind alterungsbeständig, es entsteht keine
Korrosion, zusätzlich sind sie beständig gegen Öl, Fett und Benzin und vertragen gut hohe und niedrige
Temperaturen (-30 bis +80 °C sind möglich, achten Sie auf die jeweilige Angabe des einzelnen Riemens).
Zahnriemen bestechen durch eine hohe Zugfestigkeit und eine hohe chemische Beständigkeit. Diese
Eigenschaften verdanken Zahnriemen dem Material, aus dem sie gefertigt sind.
Wo so viele positive Eigenschaften aufeinander treffen, wird sicher Interesse geweckt. Ein Höchstmaß
an Wirtschaftlichkeit durch einerseits den geringen Anschaffungswert und andererseits der Einfachheit
in der Anwendung, verbunden mit geringen Wartungskosten und einer geräuscharmen und sauberen Arbeitsweise
und großer Stabilität und Langlebigkeit. Besser geht es nicht.
Das Geheimnis ist das Material
Ein Zahnriemen wird aus mehreren Komponenten gefertigt. Kunststoffe bilden den größten Teil der
Ausgangsstoffe. Zu diesem Kunststoff werden noch zusätzliche Bestandteile gegeben. Glascord oder
Stahldraht und ein Polyamidgewebe bringen den Kunststoff, dazu die gewünschten Eigenschaften auszubilden.
Das Profil entscheidet
Zahnriemen sind also Kunststoffriemen mit einer Zahnung. Der Riemen verbindet zwei Wellen miteinander
und überträgt durch das genaue Aufeinanderpassen von Zähnen des Riemens und der
Zahnriemenräder bzw.
Zahnriemenscheiben der Maschine die
Bewegung von Welle eins auf Welle zwei. Zahnriemen sind also formschlüssige Antriebselemente.
Zahnriemen variieren in ihren Profilen, also der Form und Anordnung der Zähne.
Hierbei gibt es Hochleistungsprofile, Standardprofile, Zoll-Profile, selbstführende Profile
und auch eine ganze Reihe an Sonderprofilen. Diese Überkategorien sind jeweils noch in sich unterteilt.
Standardprofile
Bei Standardprofilen haben die Zähne eine Trapezform. Die Zahnriemenbezeichnung beginnt mit
T für Trapez. Die darauf folgende Zahl sagt aus, in welchem Abstand (cm) die Zähne angeordnet sind.
So hat ein Standardzahnriemen, der T5 heißt, hat bei einer Länge von 1.500 mm genau 300 Zähne.
Alle 5 mm ist also ein Zahn angeordnet.
- Der Zusatz DL sagt aus, dass die Verzahnung beidseitig ist.
- FA bedeutet, dass der Zahnriemen einen verstärkten Riemenrücken aufweist und die
Riemengeometrie abweicht.
- Der Zusatz E sagt aus, dass der Zahnriemen eine bessere Biegewilligkeit aufweist.
Es gibt noch reichlich andere Namenszusätze. Die Buchstaben sind jeweils Abkürzungen
für zusätzliche Eigenschaften der Riemen in der Bauweise und somit in der Wirkungsweise.
Heißt ein Zahnriemen also T2,5-DL-E so hat er folgende Eigenschaften: Es ist ein
Standardzahnriemen nach DIN 7721 mit einer trapezförmigen Zahnung, auf 2,5 mm kommt eine
Zahnung. Der Zahnriemen ist doppelseitig gezahnt und ist durch das Versehen mit einem E-Zugstrang biegewilliger.
Einige wichtige Profile im Überblick
- T-Profil: mit diesem Profil sind alle Standardzahnriemen ausgestattet. Es handelt
sich dabei um einen Zahnriemen mit einer Zahnung, die dem klassischen Trapez entspricht.
- AT-Profil: ist eine Weiterentwicklung des klassischen T-Profils. Das Zahnvolumen
wurde hierbei vergrößert, dadurch wurde eine höhere Tragfähigkeit der einzelnen Zähne
erreicht. Die Zähne sind bei diesem Profil breiter und liegen dichter beieinander.
- HTD-Profile: hier wurde die Verzahnung rund gestaltet. Die Zähne und ihre
Zwischenräume gleichen Wellen. Man erreicht mit diesem Profil die Herstellung von
hochleistungsfähigen Zahnriemen, die eine ausgezeichnete Kraftübertragung ermöglichen
und zusätzlich eine optimierte Übersprungsicherheit bieten.
- ATP-Profile: hierbei wird ein trapezförmiger Zahn nochmal in jeweils zwei
Einzelzähne unterteilt. Die Einkerbung erfolgt bei dieser Unterteilung nicht so tief
wie zwischen den Hauptzähnen. Dadurch ergibt sich mehr Laufruhe und eine bessere Biegsamkeit.
- K-Profile hier steht das K für Kerbe. Diese Zahnriemen haben sehr feine, spitz in Kerben
zulaufende Zähne. Auf die Trapezform wurde hier gänzlich verzichtet.
- Zoll-Profile richten sich nach dem Zollmaßsystem, die Einteilung der Abmaße erfolgt in Zoll.
Wenn der Zahnriemen angekommen ist...
...sind einige wichtige Dinge zu beachten. Lagern Sie die Zahnriemen in trockenen Räumen
und knicken Sie die Riemen nicht. Jeder Knick beeinträchtigt den Riemen und seine spätere
Funktionsfähigkeit. Starke Knicke können den Zahnriemen sogar so stark beschädigen, so dass Sie
ihn nicht mehr verwenden können.
Wenn Sie den Zahnriemen montieren, achten Sie darauf, dass dies leicht vonstatten geht
und Sie keinerlei Gewalt einwirken lassen. So bleibt der Riemen für den Betrieb in absolut
bestem Zustand.
Während des Einsatzes sollten Sie vermeiden, dass Säuren, Laugen und Staub mit dem Zahnriemen
in Kontakt kommen. Achten Sie auch darauf, dass die Umgebungstemperatur in den Grenzen
des für den Zahnriemen angegebenen Temperaturmaximums und -minimums liegt.
Für alle Anwendungsfälle, für die fertig konfektionierte Zahnriemen nicht passen,
können Sie Zahnriemen als Meterware auf der Rolle bestellen. Die Riemenenden des
Endlos-Material werden dann per Klemmverbinder
miteinander verbunden.
Weitere Links zum Thema
Mit diesem Thema in Beziehung stehen auch die Suchbegriffe Zahnflachriemen
und Doppelzahnriemen aus unserer Kategorie Hülltriebe.